Komplementärtherapie

Komplementärtherapie umfasst eine Reihe von Behandlungsmethoden, die ergänzend zur Schulmedizin eingesetzt werden. Sie konzentriert sich dabei auf die Stärkung von vorhanden Ressourcen und das (Wieder-) Entdecken von neuen Ressourcen, die Entwicklung von Resilienz, also die Fähigkeit belastende Situationen erfolgreich zu meistern, die Förderung des Kohärenzgefühls, das die Faktoren Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Bedeutsamkeit beinhaltet, und die Selbstermächtigung, die Fähigkeit sein Leben selbstbestimmt zu gestalten, die eigene Stärke zu erfahren und die eigenen Grenzen zu kennen und zu schützen.

Komplementärtherapeutisches Gesundheitsverständnis

Komplementärtherapie versteht Genesung als einen individuellen, ganzheitlichen Prozess, der Mensch wird  in seiner Ganzheit, in seiner körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Dimension gesehen. Jeder Mensch wird mit seinen eigenen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Wünschen angenommen. Es geht nicht primär darum Symptome verschwinden zulassen, sondern den Menschen mit seinen jeweiligen Beschwerden, Befindlichkeiten und Möglichkeiten zu sehen und zu begleiten.

Gesundheit und Krankheit sind dabei keine gegensätzlichen Zustände, sondern gehen fliessend ineinander über. Menschen erleben verschiedene Grade des Wohlbefindens, auch Menschen mit einer chronischen Erkrankung können sich gesund fühlen und gesund sein.

Gesundheit bedeutet im komplementärtherapeutischen Kontext die Fähigkeit krankmachende Faktoren durch die selbstregulativen Kompetenzen zu kontrollieren. Wir werden dann krank , wenn die Selbstregulation nicht ausreicht, um die Störung zu bewältigen. Durch andauernden Stress oder besonders einschneidende Ereignisse kann die seelische und körperliche Anpassungsfähigkeit des Menschen überfordert werden, was zu einer Beeinträchtigung des Wohlbefindens und diversen Beschwerden führen kann. Die Komplementärtherapie versteht diese als Warnsignale, die auf ein Ungleichgewicht und eine Störung der Selbstregulation hindeuten. Bleiben diese unbeachtet, so können daraus Krankheiten entstehen.

Ziele der Komplementärtherapie

Die komplementärtherapeutische Behandlung spricht die natürlichen Selbstregulationsmechanismen von Körper und Geist an und stärkt diese. Ein zentrales Anliegen ist es, die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung zu fördern. KlientInnen entwickeln so ein besseres Verständnis für ihren Körper, ihre Emotionen und ihre Gedanken. Dies befähigt sie, Signale von Stress, Schmerzen oder Unwohlsein frühzeitig zu erkennen und angemessen zu reagieren. Zudem wird die Genesungskompetenz gestärkt, KlientInnen werden darin unterstützt ihren Genesungsprozess eigenverantwortlich zu gestalten. Dies geschieht durch die Stärkung der individuellen Resilienzfaktoren und die Nutzung individueller Ressourcen.

Komplementärtherapeutische Behandlung

Der komplementärtherapeutische Behandlungsansatz ist ganzheitlich und dynamisch gestaltet. Die Therapie läuft nicht schematisch ab, sondern passt sich flexibel an die Bedürfnisse und Fortschritte der KlientInnen an. In enger Zusammenarbeit zwischen Klientin und Therapeutin werden Strategien entwickelt, um die Therapieziele zu erreichen. Dieser partnerschaftliche Prozess fördert nicht nur das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, sondern unterstützt auch eine aktive Mitgestaltung des Heilungsprozesses. So wird die Behandlung zu einem individuell abgestimmten Weg, der die körperliche und seelische Gesundheit umfassend fördert. KlientInnen können neue positive Erfahrungen machen und so neue Sichtweisen und Handlungsweisen entdecken. Neue Erfahrungen sind die Grundlage für Veränderungen und Lösungen.

Komplementärtherapie fördert nachhaltig und ganzheitlich das Wohlbefinden

Die Komplementärtherapie bietet einen umfassenden Ansatz zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden, indem sie den Menschen in seiner Ganzheit betrachtet. Sie stärkt die Eigenverantwortung und Selbstheilungskräfte und ermöglicht eine aktive Auseinandersetzung mit den eigenen Ressourcen und Grenzen. Durch die flexible und individuelle Gestaltung der Therapie wird ein Raum geschaffen, in dem KlientInnen lernen, auf die Signale ihres Körpers und Geistes zu hören und auch in herausfordernden Situationen gesund zu bleiben.

Zurück
Zurück

Autismus und Erschöpfung

Weiter
Weiter

Salutogenese - ein neuer Blick auf Gesundheit und Wohlbefinden